Wie schon im letzten Jahr mag ich Bilanz ziehen in Sachen selbst genähte Kleidung.
Insgesamt habe ich weniger für mich genäht. Die Gründe hierfür sind zum einen praktischer Natur - sprich: ich fand im Schrank noch genügend Kleidungsstücke, die mir gut gefallen und passen. Zum anderen war ich auch ein wenig müde - müde im Sinne von Stoff- und Schnittmüde. Teilweise hat sich das Karussell der Nähbloggerwelt so schnell gedreht, dass mir regelrecht schwindelig wurde und ich statt ganz viel nachzunähen, gar nicht mehr genäht habe.
Trotzdem zählt die Statistik 25 (!!!) Oberteile (Langarmshirts, T-Shirts, Bluse), 4 Kleider, 2 Jacken und 3 Röcke. Einige der Sachen habe ich noch nicht gezeigt, weil einfach noch keine Gelegenheit zum Fotografieren war. Über die 25 Oberteile war ich jetzt beim Zählen selbst ein wenig erschrocken. Genäht heißt aber nicht gleich getragen, weshalb ich hier nun meine Lieblingsteile und meine Flops zeige.
Ganz oft und gern habe ich diese Teile aus dem Schrank geholt. Links Frau Liese von schnittreif, ein Schnitt, den ich immer wieder gerne nähe. In der Mitte Frau Bente, ein neuer Schnitt, der mir auf Anhieb gefiel. Rechts eine Liv (pattydoo) mit Unterteilung.
Links oben der Ottobreschnitt mit den überschnittenen Ärmeln und der witzigen Schulterunterteilung, der mit dem coolen Stoff zu einem echten Lieblingsteil wurde. Links unten Kleid Alva, welches ich zu Weihnachten auch gern getragen habe. In der Mitte Frau Marlene mit dem tollen Federjersey vom stoffbüro. Und rechts ein Klassiker im Büro, Alva als Shirt.
Außerdem noch zu erwähnen, sei meine Softshell Jacke, mit der ich schon oft auf Arbeit geradelt bin.
Tja und welche Teile haben es nicht so oft in die Öffentlichkeit geschafft?
Das Ottobre-Shirt links, gefällt mir wirklich richtig gut, aber der Stoff ist sehr unangenehm auf der Haut. Eigentlich kann man ihn nur mit einem Langarmshirt drunter tragen und das trägt dann zu sehr auf. Wirklich schade. Das Shirt Raphaela in der Mitte hatte mir seit Fertigstellung nicht richtig gefallen, zu blass, der Stoff zu weich. Das Ottobre-Kleid ist allerhöchstens ein Hauskleid.
Ebenfalls schade ist es um das Knotenshirt links. Der Schnitt gefällt mir und das Shirt hat mir auch bis zum Waschen gefallen. Obwohl der Stoff vorgewaschen war, hat die zweite Wäsche dem Shirt jegliche Form genommen - ein TFT. Frau Josy von schnittreif ist ein Schnitt, der mir an anderen total gut gefällt, aber an mir nicht so recht. Das rote Shirt hat außerdem das Problem, dass es zu groß ist und der Stoff sehr weich fällt. Die sommerliche Liv rechts im Bild entstand aus der Idee heraus, dass ich im Sommer sicherlich gerne mal bunt tragen werde - nun, eine Fehleinschätzung. Irgendwie war es mir dann doch zu wild, unruhig...
Zusammenfassend habe ich dieses Jahr sehr viel mit dem Material gehadert. Mein Weg ist hier noch nicht zu Ende. Ich muss noch lernen besser einzuschätzen, welches Material für welchen Schnitt am geeignetsten ist. Außerdem wäre es höchste Zeit sich mit Schnittanpassungen zu beschäftigen. Ein Thema, an das ich mich nicht so recht herantraue.
Die wichtigste Lektion für mich, ist Oberteile mit fehlender Taillierung, also Kastenformen (die an andern so lässig und toll aussehen) nicht mehr zu nähen. Ein ums andere Mal musste ich feststellen, dass mir diese überhaupt nicht stehen. Für 2017 nehme ich mir vor altbewährte Schnitte neu aufzulegen und mit Details aufzuwerten, außerdem gilt es das Stofflager nicht weiter wachsen zu lassen. Eine wahre Herausforderung.
Ich bin gespannt, ob ich heute bei RUMS noch andere Rückblicke finde. Nach diesem kleinen Resümee bin ich wieder motivierter die Nähpläne für mich anzugehen.