Montag, 31. August 2009

Der September

Das ist ein Abschied mit Standarten
aus Pflaumenblau und Apfelgrün.
Goldlack und Astern flaggt der Garten,
und tausend Königskerzen glühn.

Das ist ein Abschied mit Posaunen,
mit Erntedank und Bauernball.
Kuhglockenläutend ziehn die braunen
und bunten Herden in den Stall.

Das ist ein Abschied mit Gerüchen
aus einer fast vergessenen Welt.
Mus und Gelee kocht in den Küchen.
Kartoffelfeuer qualmt im Feld.

Das ist ein Abschied mit Getümmel,
mit Huhn am Spieß und Bier im Krug.
Luftschaukeln möchten in den Himmel.
Doch sind sie wohl nicht fromm genug.

Die Stare gehen auf die Reise.
Altweibersommer weht im Wind.
Das ist ein Abschied laut und leise.
Die Karussells drehn sich im Kreise.
Und was vorüber schien, beginnt.

Erich Kästner

3 Kommentare:

  1. Schade...eigentlich möchte ich noch nicht "Tschüß Sommer"sagen. Aber der herbst hat ja auch schöne eigenschaften. Ein schönes Gedicht und ein ganz süßes bild.
    Liebe Grüße Chrissi

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  2. Hej,

    zum Glück beginnt der Herbst ja erst am 22. September :-) vielleicht lässt sich die Sonne ja noch etwas öfters blicken. Doch die Herbstfrüchte wie Äpfel, Kastanien sind auch eine Wucht.

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  3. Oh, wie schön, ein Herbstgedicht! Ich hätte zwar auch gern noch ein paar warme Tage, aber auch der Herbst hat schöne Zeiten! Ich liebe es, wenn die Blätter bunt werden!

    Liebe Grüße,

    JED

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