Freitag, 20. Februar 2009

Der Februar

Erich Kästner


Nordwind bläst. Und Südwind weht.
Und es schneit. Und taut. Und schneit.
Und indes die Zeit vergeht
bleibt ja doch nur eins: die Zeit.

Pünktlich holt sie aus der Truhe
falschen Bart und goldnen Kram.
Pünktlich sperrt sie in die Truhe
Sorgenkleid und falsche Scham.

In Brokat und seidnen Resten,
eine Maske vorm Gesicht,
kommt sie dann zu unsren Festen.
Wir erkennen sie nur nicht.

Bei Trompeten und Gitarren
drehn wir uns im Labyrinth
und sind aufgeputzt wie Narren
um zu scheinen, was wir sind.

Unsre Orden sind Attrappe.
Bunter Schnee ist aus Papier.
Unsre Nasen sind aus Pappe.
Und aus welchem Stoff sind wir?

Bleich, als sähe er Gespenster,
mustert uns Prinz Karneval.
Aschermittwoch starrt durchs Fenster.
Und die Zeit verläßt den Saal.

Pünktlich legt sie in die Truhe
das Vorüber und Vorbei.
Pünktlich holt sie aus der Truhe
Sorgenkleid und Einerlei.

Nordwind bläst. Und Südwind weht.
Und es schneit. Und taut. Und schneit.
Und indes die Zeit vergeht,
bleibt uns doch nur eins: die Zeit.

3 Kommentare:

  1. Das Kostüm ist der Brüller, total cool!
    LG von Inken

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  2. So ein schöner Schneemann! Und so ein lustiger Frosch! Klasse Kostüm! Danke für deinen Kommentar zu meiner Patchworkdecke. Ich habe wirklich nicht vorher geübt...
    Schönes Wochenende,
    Grüße von Mara Zeitspieler

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  3. Der Schneemann ist heute früh gebaut, leider schon wieder geschmolzen und umgefallen. :-( Das Kostüm heute fertig geworden. Morgen geht es zur Party. Es ist nicht gerade sehr detailverliebt, aber das reicht für mich.
    Kerstin

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